Veranstaltungen 2025
Mittwoch, 08. Januar 2025, 18 Uhr
Vortrag von Dr. Marian Bertz
Thomas von Fritsch - Ein Leipziger Buchhändlersohn als Retter Sachsens nach dem Siebenjährigen Krieg.
Thomas von Fritsch zählt zu den bedeutendsten kursächsischen Staatsdienern des 18. Jahrhunderts. Der Sohn eines namhaften Leipziger Verlagsbuchhändlers machte nach einem Jurastudium schnell Karriere in der landesherrlichen Verwaltung und wurde in den Adelsstand erhoben. Als Sachsen 1762/63 aufgrund schwerer Kriegszerstörungen, jahrelanger preußischer Besatzung und erdrückender Schuldenlast nahezu handlungsunfähig war, konnte er in den Hubertusburger Friedensverhandlungen ein Ergebnis erzielen, das die Grundlage für das umfassende Reform- und Wiederaufbauprogramm der folgenden Jahr, legte. Als Verfasser zahlreicher Denkschriften, Leiter der Restaurationskommission, Landtagsteilnehmer und Minister spielte er bei dessen Konzeption und Umsetzung die entscheidende Rolle. Leipzig als der wirtschaftlich wichtigsten Stadt Sachsens kam dabei eine herausgehobene Stellung zu.
Stadtbibliothek Leipzig, Huldreich-Groß-Saal
Bild: Thomas von Fritsch; Gemälde von Anton Graff, 1772, gemeinfrei
Mittwoch, 05. Februar 2025, 18 Uhr
Vortrag von Steffi Böttger
Erich Ebermayer - Kindheit und Jugend in Leipzig 1910-1929
In seinen Erinnerungen schildert Erich Ebermayer (1900-1970) lebendig und pointiert wie in einem Roman seine Kindheit und Jugend am Ende der Kaiserzeit, seine Studienjahre und seine Anfänge als bald schon hochgeschätzter Schriftsteller und Rechtsanwalt in Leipzig. Der Sohn des berühmten Juristen am Leipziger Reichsgericht Ludwig Ebermayer, der als Oberreichsanwalt u. a. die Prozesse gegen die Kapp-Putschisten und gegen die Mörder von Walther Rathenau führte, war schon früh mit zentralen politischen Auseinandersetzungen vertraut und wählte selbst eine Laufbahn als Strafverteidiger. Zugleich gehörte er zu den vielbeachteten jungen Schriftstellern der Weimarer Republik und verkehrte in den Kreisen von Klaus Mann, Ernst Toller und Stefan Zweig. Für die Kulturgeschichte Leipzigs im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts zählen Ebermayers nun erstmals veröffentlichte Memoiren zum Besten, was jemals geschrieben worden ist.
Stadtbibliothek Leipzig, Grassi-Saal (EG)
Bild: Erich Ebermayer
© Lotte Jacobi / ullstein bild / Lehmstedt Verlag 2024
© Lotte Jacobi / ullstein bild / Lehmstedt Verlag 2024
Mittwoch, 05. März 2025, 17 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit Dr. Johanna Sänger
Ausstellung „Zwischen Aufbruch und Abwicklung. Die 90er in Leipzig“
1990 begann in Leipzig eine turbulente Zeit voller Freiräume und Herausforderungen. Nach der Friedlichen Revolution und dem Ende der DDR war vieles möglich: Technopartys, besetzte Häuser, medienwirksame Sportereignisse oder neue Festivals. Kultur wurde freier, Stadtpolitik demokratisch. Prall gefüllte Supermarktregale und Westautos gehörten nun zum Alltag – doch nicht für alle. Sehr viele Betriebe schlossen oder schrumpften. Gegen die neue Massenarbeitslosigkeit protestierten Tausende. Ein besseres Leben zog viele ins Umland oder in den Westen. Das Erbe der DDR wurde heiß diskutiert, von Stasiakten bis Paulinerkirche. Zugleich entstanden junge Unternehmen und Initiativen. Überall wurde geplant und gebaut: Neue Messe, Flughafen, Wohnungen, Neuseenland, neue Sportstätten. Menschen aus dem Westen und dem Ausland fanden in Leipzig ein neues Zuhause.
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Bild: Seeburgviertel, Foto von Christoph Sandig
Mittwoch, 02. April 2025, 18 Uhr
Vortrag von Dr. Christof Krieger
Leipzig seine Weinpatenschaften im Dritten Reich
Nie zuvor - und auch nie danach(!) - hat es in Deutschland eine gewaltigere Absatzaktion für die heimischen Winzer gegeben: Unter der eingängigen Parole „Wein ist Volksgetränk!“ entfaltete das NS-Regime eine groß angelegte Weinpropaganda, die das Trinken deutschen Rebensaftes als geradezu nationale Tat beschwor. Ab 1935 übernahmen annähernd 1.000 Städte vom Rheinland bis nach Hinterpommern besondere „Weinpatenschaften“ für einzelne Winzerorte, wobei im Rahmen eines im ganzen Reich stattfindenden „Festes der deutschen Traube und des Weines“ vom Parteiapparat der NSDAP allerorten volkstümliche Weinfeste und Umzüge organisiert worden waren.
Auch in Leipzig beteiligte man sich eifrig an dem staatlich verordneten einwöchigem Trinkgelage, wobei der sächsischen Messestadt u.a. die Weinbaugemeinden Thörnich an der Mosel wie auch Bad Kreuznach an der Nahe als „Patenkinder“ zugeteilt worden waren...
Stadtbibliothek, Grassi-Saal (EG)
Bild: Weinpatenschaften im Dritten Reich,
zur Verfügung gestellt von Dr. Christof Krieger
zur Verfügung gestellt von Dr. Christof Krieger
Samstag, 10. Mai 2025
Exkursion mit Friedemann Meißner
Delitzsch-Exkursion
Mit einer vollständig erhaltenen, mittelalterlichen Stadtmauer, dem barocken Schloss und dem Genossenschaftsmuseum gehört Delitzsch zweifelsohne zu den "hidden gems" unter den sächsischen Kleinstädten. Im Rahmen einer kleinen Tagesexkursion werden wir gemeinsam die Stadt erkunden. Der Hauptfokus wird auf der spätgotischen Stadtkirche St. Peter und Paul liegen, deren Baugeschichte und Ausstattung Friedemann Meißner erläutern wird. Optional ließe sich noch ein Besuch im Schlossmuseum und/oder die Einkehr in der "Schlosswache" anfügen.
Anreise individuell.
Der genaue Treffpunkt und die Uhrzeit werden hier noch bekannt gegeben.
Bild: Barockschloss Delitzsch - Winterbild, Isabell Aurin-Miltschus/Stadt Delitzsch, CC BY-SA 4.0
Mittwoch, 04. Juni 2025, 17 Uhr
Mitliederversammlung
Vortrag von Prof. Dr. Judith Miggelbrink (angefragt)
Geschichte und Zukunft des Instituts für Länderkunde?
Das IfL hat den Auftrag, gesellschaftlichen Wandel sichtbar zu machen und Wissen für nachhaltige und regional ausgewogene Entwicklung bereitzustellen. Als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und einziges außeruniversitäres Forschungsinstitut für Geographie in Deutschland verbindet das Institut Grundlagenforschung und Wissenstransfer. Mit seinen rund 115 Beschäftigten forscht es unter der Überschrift „Geographien des Regionalen“ zu aktuellen sozialräumlichen Entwicklungen in Europa, insbesondere im östlichen Europa, und in Deutschland. Im Forschungsbereich Historische Geographien rekonstruiert das IfL die Evolution neuer Methoden und Denksysteme in der Geographie. Das Archiv für Geographie und die Geographische Zentralbibliothek im IfL sind dafür wichtige Forschungsinfrastrukturen.
Stadtbibliothek Leipzig,
Huldreich-Groß-Saal
Bild: Institut für Länderkunde, Quelle: homepage des Instituts
Mittwoch, 02. Juli 2025, 18 Uhr
Rundgang mit Daniela Neumann
Clara-Zetkin-Park
Der heutige Clara-Zetkin-Park wurde im Jahre 1897 nach Entwürfen vom Ratsgärtner Carl Otto Wittenberg im Auenwald angelegt. Der Grund war die zweimal im Jahr stattfindende Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbeausstellung. Ganze 6 Architekten waren mit der Gestaltung des Geländes beauftragt. Aus dem Nachlass von Ferdinand Dominik Grassi wurden 177.119,18 Goldmark verwendet. Er wurde mit dem im Westen liegenden Johannapark und im Süden liegenden Scheibenholzpark verbunden. Als die Gebäude der Ausstellung abgerissen wurden, wurde der Park mit 30 Hektar fertig gestellt. Am 21. November 1898 bekam er den Namen "König Albert" anlässlich seines 25. Jahrestags der Thronbesteigung des Landesherren. Nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1945 wurde der Park in Albertpark umbenannt. 1955 wurde er zusammen mit den umliegenden Parkanlagen zum Clara-Zetkin-Park benannt.
Treffpunkt: Herzliya-Platz
(Parkbänke am Kreisverkehr)
Bild: Bundesarchiv, Bild 183-30259-0004 / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 183-30259-0004, Leipzig, Clara-Zetkin-Park, Spielplatz, CC BY-SA 3.0 DE
Mittwoch, 03. September 2025, 18 Uhr
Vortrag von Dr. Michael Ruprecht
Entstehung des 1. Sächsischen Altertumsvereins in Leipzig um 1820
Der Sächsische Verein für Erforschung vaterländischer Alterthümer, 1824 in Leipzig gegründet, gehört zu den frühen Initiativen im Bereich der Altertumsforschung. Seine Mitglieder einte ein neu erwachtes Interesse an der Erforschung der eigenen Kulturgeschichte, archäologischen Entdeckungen und kulturgeschichtlichen Fragestellungen. Einst weit vernetzt und einflussreich, ist der Verein heute weitgehend in Vergessenheit geraten. Zum 200. Gründungsjubiläum gibt Dr. Michael Ruprecht, Direktor des Stadtarchivs Leipzig, spannende Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse zu den Anfängen der Altertumsforschung in Leipzig und die Rolle des Vereins in dieser Entwicklung.
Stadtarchiv - Wustmann-Saal
Bild: Karl August Böttiger, von Johann Friedrich August Tischbein
Mittwoch, 01. Oktober 2025, 18 Uhr
Vorträge von Elisabeth Guhr und Wolfgang Leyn
Das gastliche Gohlis
Stadtbibliothek Leipzig,
Huldreich-Groß-Saal
Bild: Historische Oberschänke, Stadtgeschichtliches Museum
Freitag 14. und Samstag 15. November
Tag der Stadtgeschichte - Wissenschaftliche Tagung
Leipzig - Stadt des Buches
Wir freuen uns, dass der Tag der Stadtgeschichte zum Thema "Leipzig - Stadt des Buches" in der Universitätsbibliothek stattfinden kann.
Der Tag der Stadtgeschichte beginnt, wie üblich, am Freitag mit einem Eröffnungsvortrag und wird am Samstag fortgesetzt.
Der genaue Ablauf der einzelnen Vorträge wird später hier veröffentlicht.
Universitätsbibliothek
Bild: Das Buchhändlerhaus in der Hospitalstraße, um 1900
Mittwoch, 03. Dezember 2025, 18 Uhr
Vorstellung des Jahrbuchs 2025
Vorstellung des Jahrbuchs 2025 und gemeinsamer Jahresausklang
Wie auch in den letzten beiden Jahren möchte der Geschichtsverein das Jahrbauch 2025 bei einem gemeinsamen Jahresausklang vorstellen. Begleitet wird die Vorstellung wie immer von einem kurzen Einblick in den Inhalt durch die Redakteure.
Der Ort wird noch bekannt gegeben
Bild: Jahrbuch 2024